Das Jagdschloss Fürstenwalde ist ein bedeutendes barockes Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert. Nach Jahren des Leerstands und umfassenden Renovierungen wurde es 2023 als multifunktionale Kultur- und Veranstaltungsstätte wiedereröffnet. Seine bewegte Geschichte, von der Jagdresidenz bis zum Proviantlager, macht es zu einem faszinierenden Zeugnis preußischer Architektur und Kulturgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Eine Geschichte mit königlichem Ursprung
- Vom Getreidespeicher zum Leerstand
- Aufbruch in eine neue Ära: Die Sanierung
- Ein kulturelles Highlight der Region
Eine Geschichte mit königlichem Ursprung
Das Jagdschloss in Fürstenwalde wurde 1699 auf Befehl von Kurfürst Friedrich III. (später Friedrich I. von Preußen) als Teil einer Reihe von Jagdschlössern errichtet, die zur Repräsentation und für höfische Jagdgesellschaften genutzt wurden. Der königliche Baumeister Martin Grünberg entwarf das Schloss, das heute als eines der wenigen erhaltenen barocken Bauwerke in Brandenburg gilt. Ursprünglich diente es als Residenz für Jagdausflüge und bot einen idealen Rückzugsort in der idyllischen Umgebung der Spree.
Das Schloss beeindruckt noch heute mit seiner klassischen barocken Architektur. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit 13 Fensterachsen und einem Walmdach. Die zentrale Fassade wird durch einen Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel betont, der dem Gebäude seine elegante Symmetrie verleiht. Ursprünglich befand sich im Inneren ein großer Saal, der jedoch im Laufe der Jahrhunderte durch bauliche Veränderungen verloren ging.
Vom Getreidespeicher zum Leerstand
Nach seiner Zeit als königliche Jagdresidenz erlebte das Schloss zahlreiche Nutzungsänderungen. Im 18. Jahrhundert, ab etwa 1750, wurde es als Getreidespeicher genutzt, und auch in den folgenden Jahren diente das Schloss vor allem als Lagergebäude. Diese Umnutzung führte dazu, dass viele der ursprünglichen architektonischen Elemente verloren gingen oder stark verändert wurden. Im 20. Jahrhundert stand das Schloss schließlich leer und verfiel zusehends, bis es 2013 von der Stadt Fürstenwalde in einer Zwangsversteigerung erworben wurde.
Aufbruch in eine neue Ära: Die Sanierung
2017 begann eine umfangreiche Sanierung des Jagdschlosses, die bis 2023 andauerte. Ziel der Restaurierung war es, das historische Gebäude zu erhalten und gleichzeitig eine zeitgemäße Nutzung zu ermöglichen. Unter der Leitung der Stadt und in enger Abstimmung mit Denkmalschutzbehörden wurden wesentliche Elemente der barocken Bauweise bewahrt. Insbesondere das Souterrain und die ursprüngliche Dachkonstruktion wurden unter hohem Aufwand restauriert.
Heute erstrahlt das Jagdschloss wieder in altem Glanz und dient der Stadt Fürstenwalde als multifunktionales Kulturzentrum. Neben Veranstaltungsräumen für Konferenzen, Ausstellungen und Feiern soll das Gebäude künftig auch eine gastronomische Einrichtung im Souterrain beherbergen.
Ein kulturelles Highlight der Region
Das Jagdschloss Fürstenwalde ist nicht nur ein architektonisches Schmuckstück, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Geschichte Preußens und der Region Brandenburg. Dank der umfangreichen Sanierung kann das Schloss nun wieder als Treffpunkt für Kulturinteressierte dienen. Veranstaltungen, Ausstellungen und Konferenzen finden hier statt und beleben das historische Ambiente auf moderne Weise.
Fürstenwalde hat mit dem Jagdschloss eine bedeutende kulturelle Institution zurückgewonnen, die für die Stadt und die Region von großer Bedeutung ist. Die Kombination aus barocker Pracht und moderner Nutzung macht das Schloss zu einem idealen Ort für Veranstaltungen aller Art – sei es ein Konzert, eine Ausstellung oder eine private Feier.
Bild von Doris Antony auf Wikimedia